verändert leben
Sommer 2021
gemeinsames Zaunprojekt am „Garten der Generationen“
Andreas Grund
„Sie sind doch der Mann vom Zaun“, sagt ein Passant so im Vorbeigehen zu mir. Der Zaun. Immer, wenn ich am Zaun vom „Garten der Generationen“ entlangging, dachte ich mir „So ein schöner Garten, aber dieser Zaun, der könnte einen neuen Anstrich gebrauchen.“ Gleichzeitig kamen mir Songfetzen von Herbert Grönemeyer in den Sinn. „Männer haben Muskeln, Männer sind furchtbar stark, Männer können alles…“. Das ließ mich nachdenken. Ich bin nämlich fest davon überzeugt, dass der Mann von Gott geschaffen wurde, um u.a. schöpferisch tätig zu sein und einer Arbeit nachzugehen, mit der er zunächst mal für sich selbst sorgen könnte. Doch hier in der Platte haben wir es häufig mit jungen Männern zu tun, die langzeitarbeitslos sind, nicht aus dem Knick kommen und schlussendlich hinter dem PC oder in sonst einer Sucht versumpfen. Bei dem Gedanken daran blutet mein Herz.
„Mir macht die Arbeit Spaß. Zuhause würde ich nur am Handy hängen“,
so Marcel, der zusammen mit Basti, unserem BFD-ler ein Team bildete. Hochmotiviert pinselten sie sogar während der Schließzeit der Tagesstätte! Hut ab!
Am Ende erstrahlten 150 Meter Zaun in frischem Moosgrün. Unsere Männer konnten sich ihr Werk stolz anschauen. Die Besucherinnen und Besucher vom Garten der Generationen freuen sich über den neuen Anstrich und sind auch dem Leiter des Seniorenclubs, Christian Quitter, dankbar, dass er „das alles hier mit ermöglicht“.
Chef zu sein auf der „Baustelle“ war meine persönliche Herausforderung gewesen. Einschreiten, wenn der Anstrich nicht sorgfältig genug gemacht wurde, wenn zu viele Zigarettenpausen eingelegt wurden und deshalb Korrektur angesagt war, führte auch schon mal zu Ärger untereinander. Verständlich also meine Freude, wenn einzelne Männer nach einem Konflikt die Aussprache mit mir suchten. Unser Fazit: Neue Männer braucht das Land und deshalb halten wir Ausschau nach weiteren „Zaunprojekten“.